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Über mich

Als kleiner Junge war ich fasziniert, wenn aus einem Stück Holz eine herrliche Maske entstand. Der Geruch von Lindenholz, die rasiermesserscharfen Schnitzeisen und die Kunst des Schnitzers, das Holz mit seinen Eigenheiten zu achten und aus ihm ein menschliches Antlitz zu zaubern, ließen mein Herz höher schlagen. Leider waren damals die Möglichkeiten begrenzt, so dass außer Spazierstockschnitzereien mit einem halbwegs brauchbaren Taschenmesser wenig Raum für kreative Entfaltung blieb.

Der Traum vom Schnitzen war jedoch früh in mir angelegt. Wie bei vielen Menschen hat mich mein Lebensweg zunächst vom Lebenstraum, von der Berufung, entfernt. Erst als mein Bruder mit Schnitzen anfing, erwachte auch in mir wieder die kindliche Freude und Begeisterung. Nach kleineren Startversuchen habe ich ab 1990 intensiv mit dem Schnitzen begonnen.

Ich habe mir das Schnitzen selbst beigebracht. Meiner Kreativität freien Lauf lassen, sie aber auch einzufügen in die präzise Wiedergabe menschlicher Antlitze, die Schnitzeisen auf höchste Schärfe zu bringen, das Holz riechen und fühlen - das ist meine Begeisterung. Dabei reizt mich das gesamte Spektrum des Schnitzens: eine über 2 Meter hohe Eule mit der Kettensäge aus dem Stamm holen; Pilze oder eine Eule mit dem Schnitzbeil zu formen, Masken, verschiedenster Art, mit Schnitzeisen zu fertigen oder filigrane Löffel, zum Teil unter 1 mm Dicke, aus dem Holz zu schälen. Lässt man seiner Kreativität freien Lauf, gelangt man in andere Welten. Bäume sind für mich wunderbare Lebewesen, voller Kraft, Ruhe, Energie und Gelasenheit. Ihre Energie, die man spüren kann, wenn man einen ihrer Kraftknollen einmal in den Händen hält, verbindet sich mit der des Schnitzers und sind dann im Schnitzwerk.

Von kraftvollem Beilschnitzen zum feinem Fertigen zarter irischer Lovespoons: auch hierin liegt eine große Faszination für mich. So kommt es, dass ich regelmäßig mehrere Objekte gleichzeitig in Bearbeitung habe. Weil ich beim Schnitzen sehr gerne mit Weihrauch, Myrrhe und japanischen Räucherstäbchen von Shoyeido räuchere, biete ich auch ein kleines Angebot von diesem Räucherwerk zum Verkauf an. Wer gerne heimische Kräuter sammelt, kann diese auf die edlen Harze zum Mischen legen. Es ist herrlich, welche Düfte z.B. eine Weihrauch/Salbei- oder Lavendelmischung hervorbringt.

Wer seine Energie, seine Gedanken und Vorstellungen beim Schnitzen umsetzen und ins Schnitzwerk einfließen lassen will, braucht Zeit. Ein Gut, das heute leider auch beim Schnitzen immer seltener ist. Große Fräsen werden oft, auch beim Maskenschnitzen, eingesetzt. Sogenannte Rohlinge- nichts anderes als industrielle Massenware - werden dann vom Schnitzer noch "nachbearbeitet", damit sie dann als handgefertigt verkauft werden können. Individualität, künstlerischer Ausdruck und die Freude und Energie des Erschaffers einer Maske haften solchen Kopie nicht an- sie alle haben das gleiche Lächeln, den gleichen Ausdruck, sind eben Kopien. Meine Schnitzereien sind dagegen wirklich von Hand gefertigt. Viele Stunden intensiven Schnitzens, all meine Freude und Begeisterung, fließen in sie ein. Mit Ausnahme der Kettensäge bei ganz großen Schnitzereien verwende ich sonst nur die Bandsäge zum groben Aussägen des Umrisses und einen Forstnerbohrer für das grobe Aushöhlen der Masken. Beides beeinflusst die Kreativität nicht und könnte- allerdings dann nur aus vollkommen puristischer Grundhaltung heraus- ohne weiteres auch mit Beil und Aushöhleisen vorgenommen werden.

Wer beim Betrachten Lust auf ein Unikat hat, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen.
Auftragsarbeiten führe ich gerne durch; fertige aber nicht auf Vorrat. Bis die Maske geschnitzt ist, dauert es also etwas.


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